Friedhof Holzhausen

Friedhof Holzhausen – Kleinster (teilweise) kommunaler Friedhof Leipzigs

Webseite der Kirchgemeinde

Friedhofsplan Holzhausen

Zaucheblick Straße 2a
04288 Leipzig
April-September: 7:00 – 21:00 Uhr
Oktober-März: 8:00 – 18:00 Uhr

Friedhofsverwaltung: 0341/8629190

Der Friedhof Holzhausen ist mit seinen 1,6 ha sogar noch kleiner als der Friedhof in Möckern, welcher aber auch nur eine Fläche von 1,8 ha besitzt.
Seit dem 01. Januar 2000 gehört Holzhausen zur Stadt Leipzig.

Das Besondere an diesem Friedhof ist, dass er mit 0,55 ha zur Kirchgemeinde Holzhausen und mit 1,05 ha zum Amt für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig gehört.

Die Anfänge

Anfangs war Holzhausen keine eigene Kirchgemeinde. Seit dessen Gründung besaß die Gemeinde bereits drei eigene Friedhöfe. Der erste war in Form eines Kirchhofs um das Gotteshaus platziert (13. Jahrhundert).

Ab 1876 wurde dabei aufgrund der steigenden Bevölkerungszahlen der dritte Friedhof eröffnet. Das hieß natürlich nicht, dass drei Friedhöfe auf einmal geöffnet waren. Die älteren wurden jedes mal geschlossen sobald der neuere seine Pforten öffnete.

Bestattungszeremonien in Holzhausen

Damals gab es eine strenge Bestattungszeremonie in Holzhausen. Eine Trauerparade begleitete den Verstorbenen vom Sterbehaus bis zum Friedhof. Ein Kantor und Chorschüler gingen voran. Während der Trauerfeier auf dem Gottesacker sang die Kurrende (Chor aus bedürftigen Schülern protestantischer Schulen, die auf Feiern für Geld sangen). Diese Tradition erlag jedoch nach schweren Bombardierungen während des II. Weltkrieges.

Teilung des Friedhofs in kirchlichen und kommunalen Teil

Allmählich wurden die Zustände auf dem Friedhof beengt und die hygienischen Standards entsprachen schließlich nicht mehr der Norm. 1954 bat deshalb Pfarrer Seezen die Gemeinde darum, den Friedhof erweitern zu dürfen.
Dies wurde jedoch abgelehnt, da kirchliche Erweiterungen zu dieser Zeit nicht mehr üblich waren.
Darum wurde ein verbindender Weg in der Mitte der Anlage gebaut. Die konfessionelle Kapelle wurde von da an auch von der Kommune verwendet und der Friedhof war von diesem Tage an geteilt.

1965 entstand nun eine neue Zufahrt mittig des Friedhofs.

Die Kapelle mit 60er Jahre Flair

Die Produktionsgenossenschaft „Bau“ war verantwortlich für den Bau der heutigen Kapelle. Ihre solide Ausführung mit Bleiverglasungen und einem Dachreiter mit integriertem Glockenschlag, spiegelten dabei den Zeitgeschmack der 60er Jahre wider.

Die PGH war ebenfalls für die Gestaltung der Grünanlage zuständig. Teilweise ist die Wegeführung noch von damals erhalten geblieben.

Grabstellen bekannter Persönlichkeiten

Rechts des Eingangs, an der Stötteritzer Straße, kann man dabei das Grab von Johann Samuel Rehwagen (1845 – 1901) finden. Sein Grabmal besteht aus einem seltenen Grottenstein aus schwarzschwedischem Granit.
Er war Lehrer gewesen und erwarb weiterhin besondere Verdienste in der Entwicklung des Holzhäuser Schulwesen. Rehwagen ist es ebenfalls zu verdanken, dass die Schule von Holzhausen erbaut wurde.

Eine weitere Besonderheit ist die Grabstätte Rebner.
Das Grabmal ist ein aufgeschnittener rotschwedischer Findling. Die grafisch hochwertige Gestaltung des Schriftzuges der Namen des verstorbenen Ehepaars ist ein echter Hingucker.
Gustav Rebner (1868 – 1932) war Gründer der Graphischen Kunstanstalt Gustav Rebner & Co. Dort wurden preiswerte Reproduktionen, Lithografien, Holzschnitte und Kupferstiche hergestellt.

Auch auf dem Friedhof Holzhausen wird der Opfer des II. Weltkrieges gedacht. Ein monumentaler Findling, auf dem zu lesen ist: „Den Opfern des 2. Weltkrieges und des Fachismus.“, wurde vom Abwasserzweckverband Parthe gestiftet. Entdeckt wurde er bei Schachtungsarbeiten in der Kärnerstraße.

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